Die beste Hilf’ ist Ruhe
Diesem Satz von William Shakespeare widme ich mein ganzes Engagement. Durch die ungesunde Entwicklung, dem Hund rund um die Uhr Aktivitäten bieten zu müssen, hat es der Hund verlernt, sein natürliches Ruhebedürfnis einzufordern. Wir sollten den Hunden wieder lernen, Ruhe zu geniessen anstatt Langeweile auszuhalten.
Dieses Umdenken muss zuerst bei Dir stattfinden. Erst dann können wir durch gezieltes Training den Hund wieder zur Ruhe bringen. Ruhe bedeutet allerdings nicht, dass Du und Dein Hund keine Aktivitäten mehr zusammen machen dürfen oder sollen. Es geht vielmehr darum, das Gleichgewicht zu halten. Nur ein ausgeruhter und ausgeglichener Hund kann eine Leistung erbringen und konzentriert arbeiten.
Ich lege deshalb viel Wert darauf, diese Philosphie bereits im Welpenalter umzusetzen. Gerade bei Welpen ist es enorm wichtig, dem Kleinen Ruhezeiten einzuräumen und ihn daran zu gewöhnen, dass Ruhe etwas Gutes ist. Dies wirkt sich positiv auf das spätere Verhalten aus; der Hund hat von Klein auf gelernt, Ruhepausen zu nutzen und zu geniessen.
Lernen ist Lehren
Neben dem achtsame Umgang mit dem Wesen Hund gehört es auch zu meinem Bestreben, Deinen Hund altersgerecht zu fordern, zu fördern und zu erziehen. Lernen findet immer statt, nicht nur beim Vierbeiner, sondern auch bei Dir. Die verschiedenen Entwicklungsphasen des Hundes erfordern unterschiedliche Trainingsansätze. Das Ziel, eine harmonische Zusammenarbeit zwischen Dir und Deinem Vierbeiner aufzubauen, kann nur mittels Respekt, Akzeptanz und dem Willen zu lernen auf beiden Seiten gelingen.
Besonders am Herzen liegt mir das Thema Pubertät und die damit auftretenden Verhaltensänderungen beim Hund. Oft wird diese Phase der Entwicklung vom Hundehalter falsch verstanden und es entsteht unnötig Stress und Unruhe. Deshalb ist es mir sehr wichtig, aufzuklären, was in der Pubertät passiert und welche Folgen das für Dich und Deinen Hund hat.
Eine solide Basis, die im besten Fall bereits im Welpenalter gelegt werden kann, ist der Grundstein für einen aufmerksamen und ausgeglichenen Hund. Dies ermöglicht schlussendlich ein harmonisches Miteinander, ein entspanntes Zusammenleben, das auf Respekt und Verständnis aufgebaut wurde. Dies wiederum führt zu gegenseitigem Vertrauen und somit zu einer lebenslangen Bindung zwischen Dir und Deinem Vierbeiner.
In meinen Lektionen halte ich stets die Balance zwischen Arbeit und Ruhe und die Hunde dürfen auch mal einfach nur Hunde sein.
In der Ruhe liegt die Kraft
Enorm wichtig sind mir die Ausbildung und das Training von Hunden, die vom MDR1 Gendefekt betroffen sind. Durch die genetisch bedingte vermehrte Ausschüttung von Cortisol können Hunde aus den betroffenen Rassegruppen (Border, Australian Shepherd, Collie, Sheltie, Berger Blanc Suisse, Silken u.v.m) stressanfälliger sein. Viele Halter sind darüber unzureichend informiert. Es braucht andere Trainingsansätze, individuelle Betreuung von Hund und Halter und ein umsichtiges, vorausschauendes Stressmanagement. Der Gendefekt wirkt sich negativ auf das Langzeitgedächtnis der Hunde aus und blockiert den Zugriff auf Erlerntes. Dies führt nicht selten dazu, dass diese Hunde auch mit bekannten Situationen überfordert sein können.
Auch das Alltagsleben muss dieser erhöhten Stressanfälligkeit gerecht werden. Betroffene Hunde brauchen mehr Ruhephasen, um den belasteten Hormonhaushalt wieder auszugleichen und sich erholen zu können.
Wir müssen mehr Verständnis für vom MDR1 Gendefekt betroffene Hunde schaffen.